Rückblick auf das vergangene Jahr und Ausblick auf 2024
Bürgermeisterin Andrea Weiß informierte bei den Bürgerversammlungen
In den vergangenen Wochen hielt Erste Bürgermeisterin Andrea Weiß in allen acht Gemeindeteilen eine Bürgerversammlung ab. Sie gab dabei Informationen über die finanzielle Lage der Gemeinde, einen Rückblick auf das vergangene Jahr, die aktuellen Einwohner- und Standesamtsdaten und eine Vorausschau auf weitere Planungen und Projekte im Jahr 2024.
Erste Bürgermeisterin Andrea Weiß wies in allen Gemeindeteilen darauf hin, dass sich das Gesamthaushaltsvolumen für das Jahr 2023 auf rund 15,3 Millionen Euro beläuft. Davon entfallen 8,8 Mio. Euro auf den Verwaltungshaushalt und 6,5 Mio. Euro auf den Vermögenshaushalt. Der Schuldenstand der Gemeinde betrug zum Jahresende 2022 insgesamt 806.570 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 186 Euro entspricht. Nachdem bei verschiedenen größeren Maßnahmen die beantragten staatlichen Zuwendungen erst in den nächsten Jahren ausgezahlt werden, wird heuer noch eine Darlehensaufnahme von rund 2,5 Mio. Euro erforderlich werden. Das Kommunalunternehmen wies zum Jahresende 2022 einen Schuldenstand in Höhe von 330.899,17 Euro auf. Eine Darlehensaufnahme wird hier nicht notwendig.
Berichten konnte die Bürgermeisterin, dass im Baugebiet „Am Gambach“ in Hohenthann zwei zurückgegebene Baugrundstücke wieder verkauft werden konnten. Auch in Weihenstephan wurde ein Grundstück verkauft und in Schmatzhausen erfolgt ebenfalls eine Verbriefung in Kürze. Im Baugebiet „Am Wald“, welches derzeit erschlossen wird, werden fünf Einfamilienhausgrundstücke und zwei Mehrfamilienhausgrundstücke zum Verkauf angeboten. Die Bewerbungsfrist hierfür läuft bis Ende November. Der Kaufpreis beträgt 210 Euro inkl. Straßenerschließung für Einfamilienhausgrundstücke und mindestens 310 Euro inkl. Straßenerschließung für Mehrfamilienhausgrundstücke. Hinzu kommen noch die Kosten für die Regenwasserpufferanlage, die Fernwärmeleitung sowie der Herstellungsbeitrag zur Entwässerungseinrichtung. Die Erschließung des Wohngebietes kostet der Gemeinde rund 730.000 Euro.
Auch im Ortsteil Grafenhaun ist eine Baugebietsausweisung geplant, so die Bürgermeisterin in ihren Ausführungen. Die Erschließung ist für 2024 vorgesehen, ein Preis ist noch nicht bekannt. Auch in Kirchberg, in Oberergoldsbach und in Andermannsdorf werden Bebauungspläne für Wohngrundstücke im Rahmen von Einbeziehungssatzungen aufgestellt. In diesem Zusammenhang wies die Bürgermeisterin auch darauf hin, dass von Seiten der bayerischen Staatsregierung ein kommunales Flächenmanagement erstellt werden muss. Die Gemeinde ist in der Pflicht, alle Grundstückseigentümer anzuschreiben und eine Abfrage zu starten, ob die Eigentümer eine Bauabsicht haben oder evtl. zu einer Veräußerung bereit wären. Ziel dieser Befragung ist, einen Überblick über verfügbare Baugrundstücke zu bekommen. Alle Grundstücksbesitzer wurden gebeten, hierzu Rückantwort zu geben. Es müsse niemand Angst haben, dass er zu einer Veräußerung oder Bebauung gezwungen werden.
Die Einnahmen an der Grundsteuer A und B entwickeln sich auf dem Vorjahresniveau bei rund 200.000 bzw. 275.000 Euro und die Höhe der Einkommenssteuerbeteiligung wurde vorsichtig mit rund 3 Mio. Euro angesetzt. Die Kreisumlage ist in den vergangenen Jahren stets leicht angestiegen und beträgt für dieses Jahr 2.452.400 Euro.
Mit rund 150.000 Euro zu Buche schlägt der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Windham-Weihenstephan, der im November abgeschlossen werden kann. Bereits im Frühjahr wurde die Lindenstraße in Hohenthann saniert. Die Kosten beliefen sich auf etwa 140.000 Euro. In Ettenkofen und Mantel sind Straßeneinmündungen neu asphaltiert worden, ebenso wurden Schadstellen in Eberstall ausgebessert. Für rund 1,6 Mio. Euro wurden Gemeindeverbindungsstraßen ausgebaut. Darunter der Abschnitt von Penkofen bis Pfarrkofen, die freie Strecke bis Schmidhof, die Verbindung Aign/Hochreuth sowie die Straße nach Oberhof. Im Rahmen des Programm ELER erhält die Gemeinde hierfür vom Amt für ländliche Entwicklung 807.760 Euro.
Noch im dritten Quartal diesen Jahres soll der Mobilfunkmast in Schmatzhausen errichtet werden. Bürgermeisterin Weiß verwies auf den Energiemonitor, der über die gemeindliche Homepage eingesehen werden kann und stets über die aktuell installierte Gesamtleistung an Windenergie, Photovoltaik und Biomasse in der Gemeinde Auskunft gibt. Um Energie einzusparen werden im nächsten Jahr auf verschiedenen gemeindlichen Liegenschaften Photovoltaikanlagen errichtet. Beim Rathaus und beim Kindergarten stehen für Elektro-Fahrzeuge Ladestationen zur Verfügung. Ein weiterer Ausbau des Gasleitungsnetzes ist aufgrund der Energiewende nicht mehr geplant. Vielmehr setzt die Gemeinde auf Fernwärme über die ortsansässige Bioenergie.
Für den gemeindlichen Bauhof sowie die örtlichen Feuerwehren wurden verschiedene Neuanschaffungen getätigt, u.a. drei Notstromaggregate, die von den Vereinen und Organisationen auch gerne ausgeliehen werden können.
Um den Bedarf an Kitaplätzen decken zu können, hat der Gemeinderat entschieden im Ortsteil Schmatzhausen eine neue Kinderkrippe zu bauen. Im Oktober ist dort die erste Gruppe mit 12 Kindern gestartet. Die Baukosten betragen rund 2,1 Mio. Euro, die staatliche Förderung 653.000 Euro. Insgesamt sind die Kindertagesstätten alle sehr gut ausgelastet. Die Bürgermeisterin erzählte in diesem Zusammenhang auch von einem Besuch bei der Bayerischen Staatsministerin Ulrike Scharf. Gemeinsam mit Vertreterinnen der Kitas hat das Gemeindeoberhaupt dort die alltägliche Situation und die enormen Herausforderungen, die Personal und Gemeinden heutzutage zu stemmen haben, vorgebracht und um mehr Unterstützung und Wertschätzung der wichtigen pädagogischen Arbeit von staatlicher Seite gebeten.
Andrea Weiß ging auch auf die Einwohnerstatistik in den einzelnen Ortsteilen sowie auf die Zahl der Geburten, Sterbefälle und Eheschließungen ein. Vorausschauend auf das Jahr 2024 verwies sie auf die Erschließung eines kleinen Baugebietes in Grafenhaun, den Radwegeausbau, der abhängig vom jeweiligen Grunderwerb ist, die Entscheidung über das weitere Vorgehen zum ehemaligen Raiffeisengelände und die Generalsanierung im Hohenthanner Freibad. Vorgesehen sei auch die Errichtung einer Skate- und PumpTrack-Anlage, verschiedene Kanalsanierungen, die Erstellung eines Wärmeplanungskonzeptes und die Überarbeitung des Feuerwehrbedarfsplanes.
Abschließend bedankte sich Andrea Weiß bei allen Ehrenamtlichen in den Vereinen, Verbänden und Organisationen, bei allen, die sich in der Jugend- oder Seniorenarbeit engagieren sowie beim Gemeinderat für die gute Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinschaft. Im Anschluss an den jeweiligen Vortrag hatten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit Fragen zu stellen und zu diskutieren. Die Anregungen wurden alle schriftlich festgehalten und werden nach und nach durch Verwaltung und Gemeinderat abgearbeitet.